Begriffe wie „Stabi-Training“, „Core-Fitness“ oder „stabiler Rumpf“ finden sich auf vielen Werbeschriften für diverse Kurse. Worum handelt es sich dabei, wozu benötige ich das und wie kann ich feststellen, ob ich einen ausreichend “stabilen Rumpf” habe? Drei Fragen, die ich versuche, in diesem Blogartikel zu erläutern.
Muskeln haben die Funktion, das Skelett bzw. den gesamten Bewegungsapparat zu lenken und zu stabilisieren. Wir haben Muskelgruppen, die wir beinahe zwangsläufig besser trainieren als andere, selbst wenn wir keinen Sport machen (z.B. Beine und Arme). Komplett vernachlässigt werden üblicherweise jene Muskeln, die den Oberkörper, und damit auch die Wirbelsäule stabilisieren. Und leider führen die Bequemlichkeiten der Gesellschaft (wie Rolltreppen oder Aufzüge) dazu, dass selbst Arme und Beine immer weniger trainiert werden.
Wenn man also von einem „stabilen Rumpf“ spricht, meint man jene Muskelgruppen, die für die sogenannte Körperspannung sorgen, die Körpermitte stärken und einer “gesunden Haltung” dienen.
Die Einleitung lässt schon vermuten, wozu eine ausgeprägte Rumpfmuskulatur gut ist. Im Laufe des Alters verliert der Mensch ohne korrigierende Maßnahmen etwa 1% an Muskelmasse pro Jahr bzw. 10% innerhalb einer Dekade!. Die unter anderem daraus resultierende mangelnde Stabilität ist die Ursache vieler Zivilisationsbeschwerden wie Arthrosen, Bandscheibenvorfälle, o.ä. Das heißt, jede Person, die regelmäßig die Rumpfmuskulatur trainiert, betreibt eine hervorragende Prophylaxe gegen oben angeführte Beschwerden und verhindert Maßnahmen wie den Einsatz von Gelenkprothesen etc. Das Schöne ist, dass es selten zu spät ist, damit zu beginnen, denn durch gezielten Muskelaufbau lassen sich selbst bereits abgenutzte Gelenke wieder beschwerdefreier bewegen.
Aber auch (Ausdauer-) Sportler sollten in keinem Fall auf das Stabi-Training verzichten. Das Limit wird bei Langzeitbelastungen wie z.B. einem Marathon eigentlich immer durch das schwächste Glied in der Kette vorgegeben. Und da ist eine zu schwach trainierte Rumpfmuskulatur oft der Auslöser für einen Rennabbruch oder zumindest einen Leistungseinbruch. Sehr häufig zeigen sich aber die Defizite schon in der Vorbereitung. Eine ermattete Rumpfmuskulatur führt zu schlechter Haltung und im einfachsten Fall zu Schwerzen. Lässt man diese unbehandelt oder unberücksichtigt, kann dies schnell zu chronischen Beschwerden führen, die oft nur durch wochenlange Pause in den Griff zu bekommen sind.
Nachdem jetzt geklärt ist, warum Stabi-Training sowohl für Sportler wie auch für Nicht-Sportler gut und wichtig ist, wäre jetzt noch eine Einordnung wichtig, wie es um meine Rumpfstabilität steht.
Wie kann ich feststellen, ob ich “stabil” bin, ob meine Rumpfmuskulatur gut ausgebildet ist?
Eigentlich ist es sehr einfach, das festzustellen. Eine ausgeprägte Rumpfmuskulatur verbessert auch das Gleichgewicht, vor allem, wenn auf senso-motorische Übungen nicht verzichtet wurde. Der für meine Begriffe einfachste Test ist die Benützung der öffentlichen Verkehrsmittel. Warte auf eine der neuen durchgängigen U-Bahn-Garnituren und versuche diese, während der Fahrt von einem Ende zum anderen zu durchqueren. Je weniger Du mit anderen Fahrgästen in Berührung kommst oder Dich kurz festhalten musst, desto besser ist Dein Gleichgewicht und somit Deine Rumpfmuskulatur. Die Profis können die Schwierigkeit erhöhen, in dem sie die Übung in der Straßenbahn oder im Bus durchführen :-)
Die schlechte Nachricht an dieser Stelle ist, dass man unabhängig vom Testergebnis die Rumpfmuskulatur regelmäßig, nämlich 1-2x pro Woche trainieren sollte, um diese entweder aufzubauen oder zu erhalten. Will man ein möglichst beschwerdefreies Leben führen, ist also regelmäßiges Training unverzichtbar.
Die Moral des Beitrages ist, dass – egal ob Sportskanone oder „Normalo“, egal ob jung oder schon erfahren – Stabi-Training ein integrierter Teil Deines Lebens sein sollte. Vor allem im zunehmenden Alter verhindert eine gute Stabilität unschöne Unfälle, welche die Lebensqualität deutlich verringern. Mein Lieblingsbeispiel ist hier die Schauspielerin Erni Mangold – eine Ikone, nicht nur was Fitness betrifft.
Der Personal Trainer Deines Vertrauens darf also in keinem Fall Deine Rumpfmuskulatur vernachlässigen. Auch beim selbständigen Training im Fitness-Center solltest Du darauf Wert legen, sämtliche Muskelgruppen zu beanspruchen und die Übungen korrekt durchzuführen. Solltest Du Dir dabei unsicher sein, stehen Dir die ausgebildeten Personal Trainer Österreichs zur Verfügung oder motivierende Gruppentrainings wie z.B. unser Kurs Tristyle your Body.
Tristyle your body
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Robert Unger
… verfolgt als begeisterter und begeisternder Hobby-Radsportler (auch „Hobbette“ genannt) ambitioniert sein Ziel vom Ötztal-Radmarathon. Seit 2015 ist er Tristyle-Athlet und seit Anfang 2019 Absolvent der Tristyle Academy. Als geprüfter und TÜV zertifizierter Personal Trainer betreut er Sportler aller Leistungsstufen. Außerdem kümmert er sich um den Fußball-Nachwuchs im südlichen Weinviertel. In seinen Blogbeiträgen berichtet er über den (Trainings-) Alltag mit seinen Herausforderungen und seinen Wettkämpfen.