Wieder mal – jedes Jahr zur selben Zeit – verabschieden wir uns vom alten Jahr und addieren unsere vierstellige Jahreszahl mit einer Eins! So einfach ? Selten sitze ich zu diesem Zeitpunkt am Tisch, denke über vergangene Tage nach, nehme mir Neues für kommende Tage vor. Zu selten. Doch dieses Jahr ist alles anders, ich habe vergangenes Jahr einiges erlebt, über das es sich lohnt, nachzudenken.

Getrieben von beruflichen Terminen, sportlichen Zielsetzungen und familiären Erwartungen wandern wir durchs Jahr. Immer wieder, Jahr für Jahr. Viel zu selten sind wir uns dessen bewusst, was wir eigentlich für Möglichkeiten hatten, was wir alles erleben durften, und auch, was wir alles überwunden haben. Aber alles der Reihe nach.

Selbstverständlichkeit!

Am Laufband mit integriertem Fernseh- Display spule ich meine Trainingskilometer ab. Jedoch da bekanntlich im TV nur Schrott läuft, liegt darüber mein iPad, auf welchem ich mir eine Dokumentation ansehe. Natürlich kommt der Ton über die kabellosen Apple Kopfhörer. Die Garmin am Handgelenk ist die Neueste, die Laufkleidung und die Laufschuhe auch. Anschließend dusche ich mich im Member Bereich mit privaten Duschen, ein Saunaaufguss im Stockwerk darüber rundet den Trainingstag ab.

Tag für Tag, Training für Training. Wenn ich nach dem Training Hunger haben, geh ich ins Restaurant was essen. Nie, wirklich nie, denke ich eigentlich darüber nach, wie gut es mir geht. Zu schnell wird alles zur Selbstverständlichkeit. Öfter sollte und werde ich mir dessen in Zukunft bewusst sein!

Weiterentwicklung!

Es wäre nahezu ein obskures Verhalten, ein „auf der Stelle treten“, wenn ich mich nicht weiterentwickeln würde. Weiterentwicklung bedeutet für mich natürlich auch, schneller zu schwimmen, radeln und laufen. Es bedeutet für mich aber auch, meine Gedankengänge anzupassen und mehr im Hier und Jetzt zu leben. Modern umgangssprachlich ausgedrückt: achtsamer sein.
Mit Lissi an meiner Seite, dem nötigen inneren Antrieb und etwas Glück, ein sich selbstbewegender Kreislauf. Dennoch habe ich aus meinen ersten Triathlonjahr einiges kennengelernt, was ich anders machen werde. Auch wenn´s mal beim Training nicht nach Plan läuft, werde ich in Zukunft nicht sofort das Negative in den Vordergrund stellen. Ja, wir Menschen neigen dazu, Positives nach hinten und Negatives nach vorne zu schieben. Die Aufmerksamkeit wird fast immer zur Gänze aufs Negative gelegt. Ein fataler Fehler, meiner Meinung nach.

Es macht mir Spaß, 12 bis 20 Stunden die Woche zu trainieren. Oft an meine Grenzen zu kommen, diese ab und zu auch zu überschreiten. Es tut mir gut, mich oftmals zu kasteien, auf gewisse Dinge zu verzichten. Besonders in Bezug auf die Ernährung. Als Süßigkeitenjunkie könnte ich mich jeden Tag von Schokolade und dergleichen ernähren. Aber genau dieser Verzicht macht aus dem Selbstverständlichen (z.B. das Dessert im Restaurant) wieder was Seltenes. Auch nach einer stundenlangen Radeinheit bei brütender Sonne, wird plötzlich ein Glas eiskaltes Wasser wieder besonders. Daher bring ich meinem Körper bewusst solche Situationen näher, wo die Knappheit einer Ressource, das Verlangen danach, nahezu unwiderstehlich macht.

Und, auch in Zukunft wird es mir wieder schei… egal sein, was andere über mich denken. Es wird mir sogar noch egaler sein, als je zuvor. Rechtfertigung ablegen, weshalb ich mir für mehrere Tausend Euro ein neues Triathlonbike kaufe, werden ich maximal gegenüber meinem Konto, sonst niemanden. Selbst wenn das Rad anstelle eines Bildes im Wohnzimmer hängt, geht dies doch keinen was an. In diesem Sinne: macht was euch Spaß macht, nicht das, was andere von euch erwarten. Personen die ständig nur nerven, alles ins Lächerliche ziehen und von Grund auf neidig sind, werden bedingungslos ausgemistet.
Liebe Leser, wenn ich mich bei dem Einen oder Anderen nicht mehr melde, ihr wisst Bescheid ? – Guten Rutsch!

Emanuel Sabitzer

Emanuel Sabitzer

…auf der Suche nach seinen persönlichen Grenzen! Nach vielen Jahren im Radsport, wechselt er zum Triathlon, um am 07.07.2019 beim Ironman Austria am Start zu stehen. Neue Reize setzten, Grenzerfahrungen sammeln – Dinge die ihn motivierteren, weiter zu machen, nicht stehen zu bleiben! Er schreibt gerne, er schreibt viel. Über Training, Wettkämpfe, Ernährung. Über Körper und Geist. Über Motivationslöcher und Sportsucht. Provokant, ehrlich und vor allem authentisch!